„33 Bilder aus dem Leben einer Berlinerin“
Inge wächst in einem sozialdemokratischen Haus auf. 1933 eröffnet die Mutter der 10-jährigen, dass sie „Jüdin“ ist. Nur langsam begreift Inge, was das für sie bedeuten wird.
„Ab heute heißt Du Sara“ sagt ein Polizeibeamter 1938 zu der 16-jährigen Inge und stempelt ein J in ihrem Ausweis – J wie Jude. Von nun an ändert sich alles im Leben der selbstbewussten Berlinerin. Inge und ihre Mutter bleiben in Berlin – wie alle Juden der Ächtung und Verfolgung durch die Nazis ausgeliefert. Otto Weidt, der Besitzer einer Blindenwerkstatt, stellt Inge, allen Gesetzen zum Trotz, in seinem Büro ein. Doch nach dem Beginn der Deportationen 1941 sehen sich Inge und ihre Mutter gezwungen, unterzutauchen.
Das Stück nach dem autobiografischen Buch „Ich trug den gelben Stern“ von Inge Deutschkron erzählt in 33 Bildern, Liedern und Musikszenen von der Angst der Verfolgten, von den Menschen, die Inge und ihrer Mutter geholfen haben und für sie „Stille Helden“ wurden, von einer verlorenen Kindheit und nicht zuletzt vom kämpferischen Mut eines jungen Mädchens, das nicht aufgibt.
Inhaltshinweis: Krieg, Antisemitismus
Am 8. März findet die Vorstellung mit Audiodeskripition statt. 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn bieten wir eine Tastführung an. Mehr
Zu dieser Inszenierung bieten wir einen Spezialworkshop an: Das Planspiel.
Die Dauerausstellung des Otto Weidt Museums erzählt die Geschichte der Blindenwerkstatt Otto Weidt am historischen Ort.
Im Hinterhof der Rosenthaler Straße 39 beschäftigte der Kleinfabrikant Otto Weidt in seiner Bürstenwerkstatt während des Zweiten Weltkriegs hauptsächlich blinde, seh- und hörbehinderte Jüdinnen und Juden. Otto Weidt bemühte sich mit der Hilfe eines Kreises von Unterstützer*innen, seine jüdischen Arbeiter*innen vor Verfolgung und Deportation zu schützen.
Seit dem 3. Mai 2023 ist die neue Dauerausstellung des Museums eröffnet. Sie widmet sich erstmalig in einem eigenen Ausstellungsbereich dem Leben und Wirken von Inge Deutschkron über die Zeit des Nationalsozialismus hinaus.
Die Bildungsangebote des Museums Blindenwerkstatt Otto Weidt richten sich an Kinder und Jugendliche ab der 4. Schulklasse, an Studierende sowie an Lehrkräfte und andere Erwachsenengruppen. Neben Führungen durch die Dauerausstellung werden mehrstündige Workshops angeboten.