Auf der Suche nach einer möglichen Welt
Bei diesem Stück wird Stroboskoplicht verwendet. Dieses kann bei Personen mit fotosensibler Epilepsie Anfälle hervorrufen.
Das Theaterstück erzählt die Geschichte von Rita Prigmore und ihrer Zwillingsschwester Rolanda. In den 1940er-Jahren führten Nazi-Ärzte Experimente an den Zwillingen durch – für ihre Versuche, „Herrenmenschen“ zu entwickeln. Das Stück ist eine Abrechnung mit der Vergangenheit, aber auch ein Blick in eine mögliche Zukunft. Dabei führt die Geschichte von Rita Prigmore und ihrer Schwester ins Zentrum von Rom*nja City, der Stadt der Freiheit. Die 600 Jahre alte Geschichte der Rom*nja und Sinti*zzi wurde im dritten Reich nahezu bis zum heutigen Tage unkommentiert ausgelöscht. Bislang ist die historische Verantwortung der Verbrechen im dritten Reich nicht aufgearbeitet. Die angeblich liberale und weltoffene Kunstszene müsste als Vorreiterin der Integration gelten, tut es aber leider zu häufig nicht. In den wenigen Theaterhäusern, in denen man Rom*nja und Sinti*zzi als Schauspieler*innen sehen darf, übernehmen sie oft stereotype Rollenbilder, die dominante gesellschaftliche und politische Sichtweisen unreflektiert reproduzieren. Das Rom*nja Power Theaterkollektiv will mit Rom*nja City – Stadt freier Menschen ihre Geschichte erzählen: Die Ermordeten und Verfolgten mahnen und gleichzeitig die Narrative über Rom*nja und Sinti*zzi nicht auf Leid, Verfolgung und Unterdrückung zu reduzieren. Seit der Gründung des Rom*nja Power Theaters 2017 konzentriert sich das junge Artlabel auf das Sichtbarmachen von Rom*nja und Sinti*zzi Schauspieler*innen, Produktionen und Themen in der Film- und Theaterlandschaft. Der Austausch innerhalb der Community — generationsübergreifend und intersektional — steht im Fokus der Arbeit: Rom*nja und Sintizza Schauspielprofis geben ihr Wissen an jüngere Generationen weiter. Das Stück entstand in Kooperation mit dem Romanosvato Theaterverein Wien und dem Rroma Aether Klub Theater sowie mit Unterstützung des Fonds Darstellender Künste. Eine Produktion des Rom*nja IN Power Theaterkollektiv in Kooperation mit Romano Svato Wien und dem Rroma Aether Klub Theater.
Produzententeam:
Produzent*in: Joschla Melanie Weiß
Autor: Simonida Selimović, Mitwirkung: Hanna AlTaher, RTK
Regie: Simonida Selimović
Dramaturgie: Rudi de Mello
Bühne und Kostüme: Olga von Wahl
Ton und Visuals: Slaviśa Marković, Amin Banitaba
Licht: David Scholz
Regieassistenz: Ruben Maximilian Grimm
Produktionsassistenz: Claudia Stoleru, Alice Ruagi
Verwaltung: Sara Paczkowska
Besetzung
Rita (erwachsen) Joschla Weiß
Rolanda (erwachsen) Nebojša Marković
Rita (jung) Estera Sara Stan
Rolanda (jung) Yelyselev Valerio
Theresia Catalin Jugravu
Lilith Rea Andrea Kurmann
Kali Roxie Thiele-Dogan
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa - Spartenoffene Förderung, den Fonds Soziokultur und die Freudenbergstiftung
Ort GRIPS Podewil